Heute sind es noch 28 Tage bis zum Erscheinen des Romans. Zeit also für einen kleinen Schnipsel aus dem Roman.
In der Leseprobe konntet ihr ja die neue Ich-Erzählerin Anderta schon ein wenig kennen lernen und auch wenn in „Die Magie der Lüge“ nun Andertas Geschichte im Mittelpunkt steht, kommen natürlich auch Tirasan und Rustan nicht zu kurz … wie ihr im folgenden Zitat sehen könnt.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!
»Lauf!«, zischte ich ihm zu. »Zu den Pferden!«
»Betrüger!«
Es kam erneut Bewegung in die Grekasols. Ich packte Tir bei der Hand und zerrte ihn hinter mir her. Zum Glück hatten wir uns durch die Pause etwas erholt, doch ich wusste, dass unser Sprint uns gegen die ausgeruhten Grekasols nicht viel helfen würde.
In diesem Moment sah ich Rustan neben unseren Pferden auftauchen. Er erkannte die Gefahr augenblicklich und zog sein Schwert, während er uns entgegen rannte.
»Auf die Pferde! Schnell! Reitet los und wartet nicht auf uns!«
Ein paar lange Schritte später war er an uns vorbei und wir hörten Schwerter klirren und Männer und Frauen fluchen, als sie es mit dem erbosten Leibwächter zu tun bekamen.
»Rustan!«, rief Tirasan und wollte stehen bleiben. »Was machst du da? Mist!«
»Weiter!«, schrie ich ihn an. »Rustan kann auf sich selbst aufpassen!«
Ich zerrte ihn weiter. Dann hatten wir unsere Pferde erreicht und ich ließ seine Hand los. Schnell entknotete ich die Zügel und schwang mich in den Sattel. Tirasan brauchte nur einen Augenblick länger als ich. Als wir unsere Pferde in einen schnellen Galopp fallen ließen, warf ich einen Blick zurück und staunte. Rustan war gut, erstklassig sogar. Ich hatte immer Frislan als den besten Schwertkämpfer der Welt angesehen, doch der junge Polliander übertraf ihn. Mühelos nahm er es mit einem halben Dutzend Gegner gleichzeitig auf. Drei Stadtwächter hatte er bereits entwaffnet, sie lagen mit schmerzverzerrten Gesichtern auf dem Boden.