2017 ist vorbei und auch ich möchte euch an meinem Jahresrückblick 2017 teilhaben lassen.
Wenn ich auf das letzte Jahr zurückblicke und es zusammenfassen sollte, dann würde dieses Bild mein Jahr (jedenfalls die Highlights) gut zusammenfassen: drei Bücher sind 2017 von mir erschienen, ich habe mit „Die Magie der Namen“ den Deutschen Phantastik Preis für das beste Debüt gewonnen und ein Umzug sorgte nicht nur für eine längere Schreibpause, sondern auch dafür, dass ich meine Katze (die ich vor 9 Jahren bei meinen Eltern lassen musste) wieder häufiger sehe.
Klingt alles super oder?
Veröffentlichungen & Preise – die guten Seiten 2017
Wenn man es von außen betrachtet, war 2017 mein bislang erfolgreichstes Jahr als Autorin. Gleich drei Bücher sind von mir im letzten Jahr erschienen. Nach der Veröffentlichung der Taschenbuch-Ausgabe von „Die Magie der Namen“ im Juni, die recht bald sogar in die 2. Auflage ging, erschienen im September und Oktober darüber hinaus noch zwei Neuerscheinungen von mir, nämlich „Die Magie der Lüge“, die Fortsetzung von „Die Magie der Namen“, und „Murphy – Rache ist süß“ im Drachenmond Verlag, seit 2017 mein zweites Verlagszuhause.
Gekrönt wurde das erfolgreiche Jahr durch öffentliche Auftritte auf der Leipziger und auf der Frankfurter Buchmesse sowie dem Besuch der Phantastika Anfang September und natürlich dem Gewinn des Deutschen Phantastik Preises am 2. September – eine unglaubliche Ehre, über die ich mich immer noch riesig freue.
Die Schattenseiten
Ich habe lange überlegt, ob ich hierzu etwas schreibe, denn ich bin kein Mensch, der jammert oder klagt und sein Privatleben in der Öffentlichkeit breittritt. Ich bin eigentlich ein sehr optimistischer Mensch, aber auch einem optimistischen Mensch geht es nicht immer gut – und eine Rolle dabei spielte auch meine Autorentätigkeit.
Leider zeichnete sich schon 2016 ab, dass mein alter Job und meine Autorentätigkeit nicht mehr kompatibel waren. Zu meinem 40-Stunden-Job, der irgendwann zu Dauerstress mutierte und der in den 2-monatigen Hochphasen des Kollektionswechsels auch gerne mal bis zu 10 Überstunden die Woche beinhaltete, kamen nun Hochphasen in meinem Autorenleben. Zwar zeitversetzt, aber das machte das Ganze nicht besser, denn wenn es in meinem Job etwas ruhiger wurde, dann nahm meine Arbeit als Autorin zu. Das Ergebnis war Dauerstress und am Ende Ausgebranntheit. Burnout.
Ich schmiss meinen Job Ende 2016, nahm mir Zeit, um mich zu erholen und wieder gesund zu werden. Angefangene Projekte legte ich auf Eis wie auch ein Exposé für eine potentielle Zusammenarbeit mit einem neuen Verlag.
Anfang 2017 begann ich langsam wieder mit dem Schreiben, konnte sogar die Rohfassung meines Romantasy- / romantischem Urban Fantasy-Projekts beenden. Es ging aufwärts, neue Ideen begannen zu sprudeln. Ich arbeitete an neuen Plots und Exposés.
Und dann brach ich mir einen Finger und musste meine Schreibhand schonen – Zwangspause. Es war frustrierend, die kreative Muße zu haben, aber nicht nutzen zu können.
Dafür ging es wieder beruflich aufwärts. Ich fand einen neuen Job (dieses Mal nicht mehr als 30 Stunden), sogar in der Nähe meines alten Wohnorts. Zurück in die Heimat und in die Nähe meiner Familie!
Ein Entschluss, der richtig war, der aber aufgrund der Umzugs- und Renovierungsarbeiten dafür sorgte, dass sich meine Schreibpause unbemerkt verlängerte. Irgendwann waren Monate vergangen und dann kam das Lektorat zu „Die Magie der Lüge“. Erstmalig wieder Arbeit am Text. Das Lektorat zog sich zusammen mit dem Korrektorat auch über Monate und kaum war ich fertig, wartete das Ganze noch mal für „Murphy – Rache ist süß“ auf mich. Und danach mussten Marketingaktionen, Postings und Blogtouren geplant, Goodies in Auftrag gegeben werden – und plötzlich standen schon die Veröffentlichung von „Die Magie der Lüge“ und die Phantastika mit der Preisverleihung Anfang September vor der Tür.
Gute Gründe sich zu freuen, aber natürlich kein Grund, sich auf dem Erfolg auszuruhen. Auch die Veröffentlichung von „Murphy – Rache ist süß“ und die Frankfurter Buchmesse mussten vorbereitet werden. Ich sehnte meinen Urlaub im Oktober herbei – und wurde krank. Plötzlich stand ich wieder vor einer ähnlichen Situation wie 2016 und hatte es kaum bemerkt, wie ich wieder auf den Abgrund namens Burnout zugeschlittert war.
Ich zog die Notbremse, trat kürzer und reflektierte: Was will ich? Was wollen die anderen von mir? Und was davon bin ich bereit auch zu geben? Was brauche ICH?
Ich akzeptierte, dass ich nicht alles schaffen konnte und dass das okay war. Das Exposé, das während meines Burnouts 2016 liegen geblieben war, lag immer noch auf einem Papierstapel auf meinem Arbeitstisch. Ich fand keinen Zugang mehr zu dem Projekt, hatte es verdrängt, es auf meine ellenlange To-Do-Liste geschrieben, um es nicht zu vergessen – und dann genau das doch getan.
Ich sagte dem potentiellen neuen Verlag ab – nach Monaten ohne Kommunikation. Bin ich nun eine unzuverlässige Autorin? Hätte ich mir früher eingestehen müssen, dass ich mich übernommen hatte und es nicht zu schaffen war?
Möglicherweise. Für mich hat 2017 jedenfalls gezeigt, dass es okay ist, nicht alles zu schaffen, auch mal etwas abzusagen, nicht bei jeder Aktion mitzumachen, sich Auszeiten zu gönnen. An den Internet-freien Zeiten arbeite ich noch – das ist mein guter Vorsatz für 2018.
Aber nachdem ich 2017 von so vielen Autoren gehört und gelesen habe, dass sie ausgebrannt waren, Schreibpausen und beinahe schon Schreibblockaden hatten und Social-Media-Pausen brauchten, weil sie nicht mehr zur Ruhe kamen und bei einigen dennoch das Gefühl mitschwang, dass sie irgendwie versagt hatten, weil sie nicht so viel schafften wie andere Autoren, wollte ich euch heute mal einen Blick hinter die Kulissen gewähren.
Denn es gibt gleichzeitig immer noch erfolgreiche Autoren, denen ihr Erfolg nicht gegönnt wird. Autoren, die bis zum Umfallen für ihren Erfolg gearbeitet haben – was ihre Neider jedoch nicht sehen oder nicht sehen wollen. Ich habe das letztes Jahr bei befreundeten Autorinnen gesehen und es erschreckt mich, dass es zum Teil Nachwuchsautoren sind, die ein falsches Bild vom Autorenleben haben, die erwarten sofort und ohne harte Arbeit Erfolg zu haben – und die dann mit Neid, mit Mobbing und Shitstorms auf andere Autoren reagieren, die mehr Erfolg haben als sie.
Denn was ist ein erfolgreicher Autor? Es ist ein Autor, der gescheitert ist und sich davon nicht aufhalten ließ, der seine Misserfolge zum Anlass nahm, hart an sich zu arbeiten und dann Erfolg zu haben. So sehe ich das jedenfalls.
Bin ich 2017 gescheitert? Hatte ich Misserfolge? – Ja.
Aber ich hatte auch Erfolge, mehr als Misserfolge, sodass ich positiv auf 2017 zurückblicke. 2017 war ein erfolgreiches Jahr mit ein paar Schattenseiten, die dazu gehörten und mich weitergebracht haben.
Ein Schritt zurück und zwei Schritte vorwärts – optimistisch ins Jahr 2018
Daher blicke ich positiv zurück und nach vorne. Ich habe 2017 viel gelernt: darüber was ich will, was ich brauche, was ich anders machen möchte. Ich habe mein Leben umgestellt, gönne mir selbst mehr Auszeiten, plane den nächsten Urlaub …
Ich mache mir meine Erfolge und positiven Momente häufiger bewusst, denn das waren 2017 einige:
- drei Buchveröffentlichungen
- eine tolle Auszeichnung / einen tollen Literaturpreis
- viele tolle Rückmeldungen von Lesern und Bloggern in Form von Rezensionen, Kommentaren und E-Mails
- zwei beendete Schreibprojekte
- fünf ausgearbeitete neue Plots und Exposés
- drei weitere neue Buchideen
- insgesamt knapp 230.000 geschriebene Wörter, sogar noch mehr als in 2016
- drei neue Buchverträge
Daher fällt mein Jahresrückblick 2017 trotz der Schattenseiten auch positiv aus.
Hallo ich fibde deine Büchee Magie dee Namen und Magie der Lüge echt sehr schön. Mich würde interessieren ob ein weiterwr Teil geplant ist?! Ich hoffe denn es ist eines meiner Lieblingsbücher????!
Liebe Grüße Lisa
Hallo Lisa,
es freut mich, dass dir die beiden Romane so gut gefallen haben. 🙂
Momentan schreibe ich erst einmal an einer anderen Geschichte, die hoffentlich bald erscheinen wird. Was danach kommt, ob ich noch einmal in die Welt von Tirasan und Anderta zurückkehren werde, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Falls ich eine gute Idee habe, sind weitere Abenteuer auf jeden Fall nicht ausgeschlossen. Mal gucken, momentan kann ich noch nichts versprechen.
Liebe Grüße
Nicole